
Die Mittelstands und Wirtschaftsunion der Kreise Ennepe Ruhr und Recklinghausen sowie des Bezirk Ruhr gingen am 6.November in der E-Zentrale in Oberhausen den Fragen zur Energiewende nach. Dabei zeigte die MIT wie Technologie offen sie ist. Die gesamte Veranstaltung sowie weiter Vorträge sind online (download) abrufbar.
Wesentliche Aspekte wurden mit Ministerin Ina Scharrenbach und dem wirtschaftspolitischen Sprecher der CDU Fraktion im Landtag und MdL Henning Rehbaum sowie weiteren Vertretern aus der Forschung und der Industrie unter der Moderation von Tom Hegermann diskutiert.
Zentrale Fragen betrafen die Herstellungsmöglichkeiten von Wasserstoff sowie den Aufbau und der Nutzung von vorhandenen und neuen Pipelines zur Verteilung von Wasserstoff.
Im Grußwort zur Veranstaltung führt Minister Hendrick Wüst aus, dass NRW eine Technologie offene politische Diskussion und Entwicklung betreibt, um eine saubere, sichere, bessere und digital vernetzte Mobilität zu entwickeln. Nur im Zusammenspiel zwischen Wirtschaft, Forschung und Politik kann NRW die Klimaziele erreichen. Bereits jetzt hat sich NRW als Wasserstoffzentrum in Europa etabliert. So werden z.B. im Verbundprojekt RH2INE Infrastrukturkonzepte entwickelt, um die Umstellung der Binnenschifffahrt, des LKW- und Bahnverkehr auf Wasserstoff zukünftig zu ermöglichen. Ziel ist es, die ersten Wasserstoff getrieben Schiffe 2024 auf dem Rhein fahren zu lassen. Zudem ist die Wasserstoff-Roadmap in NRW bereits veröffentlicht ( download).
In der life online übertragenen Diskussionsrunde wurde zuerst die Frage behandelt, welche Methoden vorhanden sind um Wasserstoff herzustellen. So erläuterte der Geschäftsführer der AGR Herten (Müllverwertung) Herr Jochim Ronge das neue Konzept der AGR, womit der in dem Müll vor-handenen Energieanteil genutzt wird, um Wasser-stoff herzustellen. Die Müllfahrzeuge werden auf die Nutzung von Wasserstoff umgestellt. Somit gelingt eine Decarbonisierung in der Logistik. Allerdings wird es notwendig sein, Wasserstoff auch vom Ent-stehungsort zum Nutzer transportieren zu müssen. Karsten Frese (Open Grid Europe) betonte, dass man lediglich 600km des bereits heute schon vorhandenen Infrastrukturnetzes ausbauen müsse, um eine nationale Versorgung sicher zu stellen.
Alternative Herstellungsmethoden sollten zudem weiter verfolgt und gefördert werden. Prof. Dr. Thomas Happe (Ruhr-Universität) machte deutlich, dass biologische System in der Lage sind lediglich mit Hilfe von Sonnenlicht Wasserstoff zu produzieren. Prof. Dr. Brodmann (Vizepräsident der Westfälischen Hochschule) ergänzt, dass die Forschung in dem Bereich noch lange nicht erschöpft ist. Aktuell wird z.B. an der Produktion von Wasserstoff unter hohen Drücken gearbeitet, die den Wasserstoff nach der Spaltung von Wasser sofort zur Verfügung stellen kann.
Man muss Technologie offen sein, um die Energiewende bewerkstelligen zu können. Dazu zählt auch die Nutzung von Methan, aus dem das Wasserstoff gewonnen und als Energieträger zur Verfügung gestellt wird. Dies geschieht in Brennstoffzellen. Diese Herstellungsverfahren, als blaue Wasserstofftechnologie bezeichnet, sei CO2 neutral, so Höbing, Geschäftsführer der HYREF GmbH. Sie wird uns allerdings auch als Übergangstechnologie weiter begleiten, führte Höbing weiter aus. Eine Analyse , die von Prof. Dr. Wagener (Ruhr-Universität Bochum) bestätigt wird. Heute sind noch mehr als 70% der global verbrachten Energie fossilen Ursprungs.
Empfehlen Sie uns!